Der beißende Geruch von verbranntem Gummi hängt in der Luft, Glasscherben liegen auf der Fahrbahn und das, was wenige Minuten vorher noch ein Kleinwagen war, gleicht einem verbeulten Blechkübel. Notfallsanitäter sind bereits dabei, den unter den Umständen wohl glimpflich davongekommenen Lenker zu versorgen, während Polizisten die Unfallstelle so gut wie möglich absichern.
Mitten in dem Tumult nähert sich ein junger Mann. In der anfangs noch recht unübersichtlichen Situation geht er direkt auf das Wrack zu. Ein unbedarfter Ersthelfer? Mitnichten. Noch bevor ein Polizist einschreiten kann, zückt der Unbeteiligte sein Handy, kniet sich vor das Unfallauto und schießt ein Selfie. Das „Heast, schleich di“ des Verkehrspolizisten lässt nicht lange auf sich warten. Schnell macht sich der fehlgeleitete „Influencer“ daraufhin aus dem Staub.
Dennoch: es sind Situationen wie diese, die die Arbeit von Blaulichtorganisationen an Unfallstellen zunehmend erschweren. Deshalb warnt der ÖAMTC vor den Mai-Feiertagen und dem damit erhöhten Verkehrsaufkommen erneut vor den Gefahren von Schaulust bei Unfällen.